Meine Ängste und Ich - Teil 2
Eines Tages erhielt ich eine Überweisung zur Psychotherapie, sowie ein Rezept für ein Antidepressivum.
Mit mehr konnte man mir nicht behilflich sein.
Das Rezept landete Zuhause im Müll – ich wollte es aus eigener Kraft schaffen, auch wenn ich nicht wusste wie.
Der Psychotherapie gab ich eine Chance.
2 Jahre, immer mit der Einstiegsfrage: "Wie war Ihr Tag?", zeigten jedoch keine Erfolge.
- Meine Ängste und Depressionen wurden mal besser, mal schlechter ...
- Mein Partner und meine Familie verstanden mich nicht… Ich verstand mich ja selbst nicht ...
- Nichts machte mir noch Freude ...
- Meine Vergangenheit lies mich nicht los ...
- Die Zukunft machte mir Angst ...
- Lebenswillen – wofür?
- Symptome googeln wurde zu meinem Hobby ...
- Angst vor schlimmer Erkrankung ...
- meine Ärzte gingen jedoch reinweg von einer psychischen Erkrankung aus ...
Das etwas bei mir körperlich nicht stimmte, lies mich nicht los. Ich begann zu zweifeln. An mir, an meiner Wahrnehmung, an meinem Körpergefühl, an den Ärzten, an allem…
Bis ich 2012 durch Zufall im Internet auf Symptome bei Schilddrüsenproblemen stieß, die ähnlich zu meinen Symptomen waren. Mit einer Schilddrüsenunterfunktion auf die Welt gekommen, war diese doch sicherlich noch vorhanden. Ich glaubte fest daran.
Unzufrieden mit meiner Hausärztin suchte ich mir eine Neue. Eine Blutuntersuchung bestätigte meinen Gedanken und so begann mein Weg mich und meinen Körper besser zu verstehen.
Der Weg war lang und steinig. Oft war ich entmutigt und enttäuscht. Doch irgendwie fand ich die Kraft weiterzumachen. – Ich fand Erklärungen und biologische Zusammenhänge für meine Symptome.
Ohne das Angehen meiner Ängste und der Suche nach Gründen für meine Symptome, wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. So komisch es klingt, ich bin dankbar für meine damaligen Symptome!