„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein.“
Hippokrates

Unsere Ernährung und ihr Einfluss - früher zu heute

Vor über 100.000 Jahren, in der Steinzeit, stand hauptsächlich Fleisch auf dem Speiseplan. Im Sommer kamen noch hin und wieder Beeren und Wurzeln dazu. Gab es nichts zu Sammeln oder Jagen, gab es auch mal Fastentage.

Mit der Industrialisierung änderten sich Essgewohnheiten und Zubereitungsmöglichkeiten der Speisen entscheidend. Der Kalorienverbrauch ging nach oben, sowie der Verzehr von tierischen Lebensmitteln, Zucker, Fetten, Gemüsen und Obst.

Deutschland prägt(e) "unser täglich Brot". Dazu weniger Bewegung, dafür mehr Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis. Noch ein Dessert als Nachtisch, zum Kaffee ein Stück Kuchen oder süße Teilchen an Geburts- und Feiertagen. Das alles gehört mittlerweile zum guten Ton.

Die Herstellung von schnell verzehrbaren Lebensmitteln stieg an. Nicht zu vergessen die Zugabe verschiedener Zusatzstoffe als Geschmacksverstärker, zum Haltbarmachen oder zur besseren Verarbeitung seitens der Hersteller.

Damit auch vegetarisch und vegan lebende Menschen auf nichts verzichten müssen, werden tierische Produkte und Fett mit Zucker und anderen "Füllstoffen" ersetzt.

Ein hausgemachtes Problem: Anstieg von Zivilisations- und ernährungsbedingten Krankheiten.

Zum Beispiel sind ca. 8 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Wovon 7,6 Millionen (95%) Typ 2 Diabetiker sind.1 Die Zahl der Neudiagnosen steigt von Jahr zu Jahr und ein Ende scheint nicht in Sicht.

Was früher noch als Altersdiabetes bezeichnet wurde, betrifft mittlerweile viele Kinder und Jugendliche. Es scheint, als mache die Krankheit vor niemandem halt.


Wie wir mit unserer Ernährung Gene ein- und ausschalten können

Unsere Ernährung besteht aus Makro- und Mikronährstoffen.
Haben Sie gewusst, dass Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette zu den Makronährstoffen zählen?

Kohlenhydrate liefern dem Körper ausschließlich Zucker in Form von Glucose. Glucose wird in den Zellen verarbeitet und liefert schnell, allerdings auch nur kurzfristig, Energie. Vergleichbar mit einem Hochofen, der mit Zeitungspapier befeuert wird.

Auch Fett kann ein Brennstoff für unsere Zellen sein, sofern der Körper die Möglichkeit hat, darauf zuzugreifen. Denn wenn Kohlenhydrate "Zeitungspapier" sind, dann sind gesunde Fett "Brennkohle". Doch zuerst wird immer das Brennbarste abgearbeitet, in dem Fall also der Zucker. Ist der Zucker aufgebraucht und kommt nichts mehr nach, nutzen unsere Zellen das Fett (auch Körperfett) für die Energiegewinnung.

So sind Proteine (Eiweiße) und Fette lebenswichtige Baustoffe. Sie unterstützen das Immunsystem, mit ihnen werden unter anderem Zellen und Hormone produziert. Eiweiße sind sogar Grundbausteine für unsere Gene.

Ich möchte gerne beim oben genannten Beispiel des Typ 2 Diabetes bleiben. Denn die Veranlagung ist erblich.2 Hier sind Übergewicht, Fehlernährung und Bewegungsmangel unter anderem Gründe für seine Entstehung.

Damit zählt sie zu den ernährungsbedingten Erkankungen und gerne wird der Eindruck vermittelt, dass man sich damit abfinden / leben muss, daran erkrankt zu sein.

Ich möchte und kann ich hier Hoffnung geben. Denn unter anderem ist Typ 2 Diabetes mit der richtigen Ernährung reversibel. - Sprich: umkehrbar!


Was passiert bei einem Typ 2 Diabetes?

Hierbei schüttet die Bauchspeicheldrüse das blutzuckerregulierende Hormon Insulin aus, um den Zucker aus der Blutbahn in die Zellen zu schleusen, indem Insulin die Zellen wie ein Schlüssel aufschließt.

Durch den Konsum von vielen Kohlenhydraten und Zucker befindet sich zu viel Glucose im Blut. Das führt zur Überlastung der Zellen, die irgendwann ihren Dienst versagen (Kohlenhydratverwertungsstörung).

Die Zellen reagieren nicht mehr auf das Insulin, werden also Insulinresistent. Mit der Zeit kann auch die Bauchspeicheldrüse ihre Arbeit versagen und weniger Insulin produzieren. Die Konsequenzen sind verherrend und so sollte man es gar nicht erst soweit kommen lassen.

Zur Behandlung wird Metformin (orales Diabetes-Medikament - Antidiabetika) und später auch Insulin verabreicht, um den Körper zu unterstützen. Metformin soll die Insulinwirkung verbessern. Jedoch wird oft weiterhin fleißig am vorhandenen Lifestyle festgehalten, ohne etwas zu ändern.

Wenn nun aber die Zellen nicht mehr auf das Insulin reagieren, dann bringt eine Verbesserung der Glucoseverwertung herzlich wenig, da ja weiterhin zu viel Zucker ins Blut geladen wird.

Aus meiner Sicht wäre es besser die Lebensgewohnheiten zu ändern, um dem Körper Regeneration zu verschaffen. Weniger Glucose im Blutzucker lässt auch die Zellen REgenerieren und wieder auf unser Insulin REAgieren.

Hier befinden wir uns bei der Epigenetik. Wir können mit der Änderung unserer Lebensweise Einfluss auf unsere Gene nehmen. Wie eine Glühbirne, die wir entweder ein- oder ausschalten.

So ist es auch mit allen anderen Krankheiten. Mit Ernährung lässt sich sehr viel beeinflussen. Von einer möglichen Remmission (Rückgang von Krankheitssymptomen / Stillstand der Erkrankung), Gewichtsreduktion, Wiederherstellung oder Besserung von Symptomen, dem Rückgang von Entzündungen und Schmerzen, Magen-Darm-Problemen und vielem mehr.

Quellen:
1 https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen
2 https://www.diabetes-deutschland.de/typ2diabetes.html